Die Skulptur “Große Ringer” des Künstlerpaares Matschinsky-Denninghoff ist im Jahre 1987 entstanden. Sie befindet sich in Duisburg-Innenhafen auf dem Außengelände des H2 Office.

Die abstrakte, großformatige Skulptur steht auf einem 3,70 m x 3,20 m großen Metallsockel und ist 4 m hoch.

Sie besteht aus zwei unterschiedlich gestalteten Rohrfiguren. Durch die eigentümlich weich-geschwungenen Form wirken „die großen Ringer“ sowohl kämpferisch als auch harmonisch miteinander verbunden, obschon sie sich dabei nicht berühren.

Die Ringer-Figuren von Matschinsky-Denninghoff bestehen aus Chromnickelstahl. Für dieses Objekt, aber auch für viele andere ihrer skulpturalen Werke, hat das Künstlerduo ein eigenes Herstellungsverfahren entwickelt. Dabei werden Chromnickelstahlrohre über ein formgebendes Metallkorsett gezogen und anschließend aneinander geschweißt.

Diese Technik ermöglicht es, die augenscheinlichen Gesetze der Schwerkraft außer Kraft zu setzen. Denn trotz der monumentalen Größe und des schwergewichtigen Materials, scheint es, als könnten sich die Figuren mit Leichtigkeit bewegen.

Damit schafft das Kunstwerk die Überwindung von gedachten Grenzen und verbindet Gegensätze. Die Rohrfiguren sind starr und gleichzeitig agil, sind technisch-konstruiert und gleichzeitig organisch-bewegt. Demzufolge hebt das Kunstwerk den Widerspruch zwischen Natur und Technik auf und läßt eine neue integrierende Ästhetik entstehen.

Wenn man den Standort der Skulptur fokussiert, springt ein weiteres Gegensatzpaar ins Auge: Die weich geschwungenen „Großen Ringer“ sind umrahmt von architektonisch-gradlinigen Geschäftsgebäuden. Möglicherweise ringen sie symbolhaft um die oft widerstreitenden Prinzipien von einerseits menschlichem, andererseits ökonomisch-technischem Handeln.

Biografische Daten Brigitte Denninghoff  und Martin Matschinsky

Brigitte Denninghoff  und Martin Matschinsky wurden in den 1920er Jahren in Deutschland geboren.
Brigitte Denninghoff studierte zuerst an der Kunsthochschule in Berlin, anschließend in München.
Martin Matschinsky studierte nach Kriegsdienst und Kriegsgefangenschaft Schauspiel in München.
1952 lernten sich die beiden in Darmstadt kennen und heirateten 1955.
1955 begann auch die künstlerischen Zusammenarbeit zunächst in München, danach in Paris und schließlich in Berlin.
1959 erlangte das Paar internationale Bekanntheit aufgrund der Teilnahme an der documenta II und aufgrund des Erhalts des Prix Bourdelle.
Anschließend entstand ein großer Werkkomplex von großformatigen Skulpturen entworfen für den öffentlichen Raum, sichtbar vorwiegend in Europa, aber auch über die europäischen Landesgrenzen hinaus.
1987 entstand die monumentale Plastik „Berlin“ zum 750-jährigen Stadtjubiläum.
Brigitte Matschinsky-Denninghoff verstarb am 11.04.2011 in Berlin.
Martin Matschinsky-Denninghoff verstarb am 29.01.2020 in Berlin.

Matschinsky-Denninghoff, Große Ringer, 1987, Duisburg
Matschinsky-Denninghoff, Große Ringer, 1987, Duisburg

Fotografie: Andreas Ren
Text: Dorit Kirfel
Quelle/Recherche: Van Ham Kunstauktionen; Wikipedia
Ort:  Auf dem H2 Office zum Innenhafen, Schifferstraße 196, Duisburg
GPS Daten: