Max Bill, unendliche Schleife, 1974, Essen

Die Skulptur „unendliche Schleife“ befindet sich im Essener Stadtgarten an der Hohenzollerstraße unweit des „Alto-Theaters“, sowie der Philharmonie Essen. Die Skulptur wurde von Max Bill aus Tranasgranit gefertigt und besticht optisch durch ihre polierte Oberfläche, welche die rötliche Färbung des Materials betont.

Umgeben von der Natur des Stadtgartens, ruht  die verschlungene Skulptur auf einem rechteckigen, in die Breite ziehenden Betonsockel. Die kontrastierenden Materialen, Formen, sowie die Interaktion des Werkes mit seiner Umgebung fordern zum Innehalten und Betrachten der Skulptur auf. Die polierte Oberfläche der Skulptur, im Kontrast zum rauen und massiv anmutenden Betonsockel, verleiht ihr eine besondere Qualität von Leichtigkeit. Hierdurch gerät die Skulptur beinahe in einen schwebenden Zustand. Der gewundenen, fließenden Form ist bereits eine Dynamik eingeschrieben, welche im Moment der Betrachtung im Geiste verfolgt und nachempfunden wird.

Der aus der Schweiz stammende Architekt und bildende Künstler Max Bill, gilt als Vertreter des Konkretivismus. Seine Werke sind inspiriert von mathematisch-geometrische Überlegungen, die ihm als abstrakte Grundlage dienen. In seinen Werken vereint Max Bill die abstrakten Gedanken mit klaren Formen, um sie für den Betrachter visuell und sinnlich begreifbar zu machen.

Die „unendliche Schleife“ drückt diesen Wunsch nach klaren geometrischen Formen in Verbindung mit sinnlicher Erfahrung aus. Max Bill entwickelte die Idee der Skulptur bereits in den 1930er und 1940er Jahren und greift dabei auf das Prinzip des Möbiusbandes zurück. Dieses wurde bereits in der Mitte des 19. Jahrhunderts von dem Mathematiker und Astronomen August Ferdinand Möbius entwickelt. Wie das Möbiusband, so besitzt auch die „unendliche Schleife“ weder einen erkennbaren Anfang  noch ein Ende. Scheinbar nahtlos tastet der Blick die Skulptur in einem sich ständig wiederholenden Prozess ab.

Biografische Daten Max Bill

Max Bill wurde 1908 in der Schweiz geboren und starb 1994 in Berlin. Er war Architekt und in vielen Bereichen der bildenden Kunst tätig. Er ist der konkreten Kunst (Konkretivismus) zuzuordnen und ist einer der wichtigsten Vertreter der „Züricher Schule der Konkreten“. Inspiriert durch die Arbeiten Le Corbusiers, studierte er von 1927-1929, Architektur am Dessauer Bauhaus. 1953 war er Mitbegründer der Ulmer Hochschule für Gestaltung und lehrte Umweltgestaltung, an der Hochschule für bildende Künste in Hamburg ab 1967.

Fotografie: Andreas Ren
Text: Noa Rötzel
Quelle/Recherche: Public Art Ruhr, wikiart.org, artnet, Uni Heidelberg
Ort: Stadtgarten Essen, Hohenzollernstraße
GPS Daten: