Die Lichtinstallation Ohne Titel von Dan Flavin ist im Jahre 1990 entstanden. Sie befindet sich im Wissenschaftspark Gelsenkirchen, welcher als Paradebeispiel für den Strukturwandel in der Region gilt. Das ehemalige Gelände des Thyssen-Gussstahlwerks, beherbergt heute Unternehmen, die sich im Schwerpunkt mit der Erforschung von erneuerbaren Energien beschäftigen.
Das zentrale Element des Wissenschaftsparks ist die 300 Meter lange Glasarkade. Während am Tage der Innenraum mit Licht durchflutet wird, zeigt sich erst mit zunehmender Dunkelheit ihre zweite Bestimmung. Dann wird die monumentale Glasfront zum futuristisch anmutenden, grün-blauen Lichterlebnis.
Für seine Lichtkunst entwickelte Dan Flavin ein ausgefeiltes System von farbig unterschiedlichen Röhren-Bäumen, kombinierte sie mit weitern Leuchtstoff-Elementen und ließ sie schließlich an der Arkade montieren.
Einerseits wird das Innere des Baukörpers farbig beleuchtet, andererseits strahlt das Licht nach außen und trifft auf die Wasseroberfläche eines davor liegenden Sees.  Dabei erweitert das Spiegelbild des Wassers die atmosphärische Raumwirkung und die Strahlkraft des Farblichts. 

Die innovative Ausrichtung des Wissenschaftspark mit seiner zukunftsweisenden Bedeutsamkeit, wird durch David Flavins Lichtkunst unterstrichen und wirkungsvoll inszeniert.
Schließlich wird die visionäre Kraft des Ortes für den Betrachter visuell erfahrbar.

Biografische Daten Dan Flavin

Der Amerikaner Dan Flavin wurde 1933 in New York geboren.
Zwischen 1956 bis 1959 studierte er Kunstgeschichte und Kunst in New York. Anschließend arbeitete er kurzzeitig für unterschiedliche New Yorker Museen.
Zunächst widmete er sich der Malerei und Objektmontagen.
1961 präsentierte er erste Arbeiten, die elektrisches Licht einbezogen.
Ab 1963 wurde die Leuchtstoffröhre zu seinem bevorzugten Arbeitsmaterial. Dabei interessierte sich der Lichtkünstler weniger für das Objekt „Lichtröhre“, als vielmehr für den Raum, der durch das ausstrahlende Licht entstand.
Seine Licht-Raumgestaltung ermöglichte eine neue visuelle und atmosphärische Wahrnehmung des vorhandenen Ortes. Auch gelang es ihm die Trennung von Beobachter und Kunstwerk aufzuheben.

Der international bekannte Künstler Dan Flavin nahm sowohl 1968 an der 4. documenta, als auch 1977 an der documenta 6 in Kassel teil. Er erhielt vielfache Auszeichnungen.
Er gilt als Pionier der Minimal Art und als Mitbegründer der Lichtkunst.

Dan Flavin verstarb 1996 in New York.

Fotografie: Andreas Ren
Text: Dorit Kirfel
Quelle/Recherche: Stadt Gelsenkirchen / Wikipidea /
Ort: Munscheidstraße 14, Wissenschaftspark in Gelsenkirchen
GPS Daten: